Der Arbeitskreis Aartalbahn e.V. hat sich die Reaktivierung der gesamten Aartalbahn zwischen Diez/Limburg und Wiesbaden/Mainz zum Ziel gesetzt.
Langfristig sollen regionale Zugverbindungen auf der rund 54 Kilometer langen Strecke mit Anbindung an die Busse des öffentlichen Personennahverkehrs erreicht werden. Auch die Freigabe der Strecke für den regionalen Güterverkehr wäre im nördlichen Abschnitt denkbar.
Der im Jahr 2002 gegründete Arbeitskreis arbeitet Bundesländerübergreifend und ist seit 2007 ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Mit großem Engagement setzen sich mehr als 50 Mitglieder für den Erhalt, die Instandsetzung und Pflege der denkmalgeschützten Strecke ein. Regelmäßig schneiden Helfer aus den hessischen und rheinlandpfälzischen Ortschaften die Bahnstrecke von Ästen und Hecken frei.
Mit den touristischen Draisinen-Fahrten , die seit 2003 auf einer 20 Kilometer langen Strecke zwischen Diez und Aarbergen-Michelbach stattfinden, konnte ein erster wichtiger Meilenstein erreicht werden. "Damit haben wir nicht nur eine touristische Bereicherung für die Region geschaffen. Gleichzeitig haben wir die seit den 80er Jahren für Personenverkehr stillgelegte Strecke wieder ins Bewusstsein der heimischen Bevölkerung gebracht." so Manfred Nickel, Vorsitzender des Arbeitskreises.
Mit der in 2008 beschlossenen Reaktivierung des Teilstücks zwischen Diez und Zollhaus ab Dezember 2014 konnte ein weiterer wichtiger Schritt erreicht werden.
Wenn die Züge ab dieser Zeit im Stundentakt fahren, kann die bisher benötige Zeit des Busverkehrs halbiert werden. "Die Verbesserung der Mobilität ist gerade in einer ländlichen Region wie dem Aartal unverzichtbar", so Nickel. Mit dem ehrenamtlichen Einsatz des Arbeitskreises sollen darüber hinaus der Standort gestärkt und lebenswerte Zukunftsaussichten geschaffen werden.
Einen wertvollen Ansatz liefert auch die Überlegung eines neuen Streckenverlaufs. Statt wie bisher den Hauptbahnhof in Wiesbaden anzufahren, soll künftig über Wiesbaden Ost der Hauptbahnhof in Mainz erreicht werden. So könnten die rheinlandpfälzischen Gemeinden im Osten des Rhein-Lahn-Kreises direkt an Mainz angebunden werden. Gleichzeitig ergibt sich eine Zeitersparnis für Reisende nach Wiesbaden, wenn man ab Wiesbaden-Dotzheim mit dem Bus zur Innenstadt fährt. Schließlich sah die ursprüngliche Strecke eine komplette Umrundung der Stadt vor, die dann im Hauptbahnhof Wiesbaden endete.