Arbeitskreis Aartalbahn e.V.
Fahrt mit einer historischen Hand-Hebeldraisine

Aartalbahn

Die Aartalbahn zwischen Diez an der Lahn - Aarbergen - Bad Schwalbach- Taunusstein und Wiesbaden zählt zu den schönsten Mittelgebirgstrecken in Deutschland.

Bereits im Jahr 1870 wurde der erste Abschnitt der anspruchsvollen Strecke in Betrieb genommen. Der zweite Abschnitt brachte 1889 die Verbindung zwischen Wiesbaden und Bad Schwalbach - fünf Jahr später wurde auch das mittlere Aartal erschlossen.


Die Strecke der Aartalbahn führt durch die beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen. Dabei ist der hessische Teil der Strecke seit 1987 Denkmal geschützt und damit Hessens längstes Baudenkmal. Als der Abriss der von der Deutschen Bahn vernachlässigten Strecke drohte, erreichte der damalige hessische Landeskonservator Prof. Dr. Gottfried Kiesow den Schutz eines bedeutenden Kapitels nassauischer Eisenbahngeschichte. Erstmals in Deutschland wurde eine komplette Eisenbahnstrecke mit Bahnhofsgebäuden, Stellwerken, Gleisanlagen und technischen Einrichtungen (Signale, Schranken etc.) geschützt, um der Nachwelt ein funktionsfähiges technisches Denkmal zu erhalten.


Das Aus für die Aartalbahn kam im Jahr 2000, als das letzte Teilstück für den Güterverkehr auf der Strecke von Diez bis Kettenbach stillgelegt wurde. Bereits seit 1986 fand auf der gesamten Aartalbahn kein Personenverkehr mehr statt.


Zwar ließ sich in den 80er und 90er Jahren keines der Konzepte für den Erhalt der gesamten Aartalbahn realisieren. Dennoch gelang es der damaligen Stadtwerke Wiesbaden AG (ESWE) im Auftrag der Landeshauptstadt Wiesbaden die nicht mehr genutzte Bahnstrecke der Deutschen Bahn zu pachten.


Seit 1985 finden zwischen Wiesbaden-Dotzheim und Hohenstein touristische Sonderfahrten in historischen „Donnerbüchsen“ statt. Seit 1986 unter Federführung der Nassauischen Touristik Bahn e.V. , die eigens gegründet wurde, um den Aufbau und den Betrieb einer Museumsbahn auf dieser Strecke zu sichern.


Der im Jahr 2002 gegründete Arbeitskreis Aartalbahn hat sich zum Ziel gesetzt, langfristig die Reaktivierung der gesamten Strecke zu erreichen. In 2008 gelangt das zunächst scheinbar Unmögliche. Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz-Nord beschloss, die Aartalbahn auf der Teilstrecke zwischen Diez und Zollhaus ab Dezember 2014 zu reaktivieren.

Zum 31.12.2013 haben die beiden rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinden Diez und Hahnstätten zwischen Diez und der hessischen Landesgrenze von der DB Netz AG gekauft und damit eine weitere wichtige Voraussetzung zur Streckenreaktivierung geschaffen.
Ein wichtiger Schritt, der auf eine ähnliche positive Entscheidung im hessischen Teil der Strecke hoffen lässt. Tatsächlich hat das Land Hessen den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV ) damit beauftragt, die Reaktivierung von Aarbergen bis Wiesbaden zu prüfen. Im Rahmen der dritten Aartalbahn-Konferenz im November 2009 äußerte Landrat Burkhard Albers, dass der Landkreis ein nachhaltiges Interesse an der Reaktivierung der Aartalbahn habe. „Aufgabe der Politik bleibt es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Rentabilität der Aartalbahn erhöhen. Allerdings kann Rentabilität nicht der einzige Maßstab sein. Die verkehrliche Integration des Rhein-Main-Gebietes ist ein Wert an sich“, so Albers.

 

 
 
 
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